Der Stadtrat folgt den Vorschlägen des Vorstandes der Spvg BBT einstimmig und stellt damit die Weichen für die Zukunft der Spvg BBT!

Die Planungen können beginnen

Am 26.10.2021 hatte der Stadtrat in Tagesordnungspunkt 15 über die Zukunft der Sportanlage an der Gymnicher Straße zu entscheiden. Vor diesem Tagesordnungspunkt hatte der geschäftsführende Vorstand um Siggi Schilling, Robert Romstedt und Philipp Berger in der Einwohnerfragestunde nochmals Standpunkte des Vereins deutlich gemacht: „Wir erwarten, in alle Planungen und Begutachtungen aktiv eingebunden zu werden. Wir möchten den Prozess von Anfang bis Ende aktiv mit begleiten. Dementsprechend setzen wir auf Transparenz und einen offenen Austausch“.

Letztendlich beschloss der Stadtrat einstimmig, worauf der Vorstand lange hingearbeitet hat: Die Umwandlung des jetzigen Aschenplatzes in einen zukunftsfähigen Rasenplatz. Kurzfristig soll nun ein Planungsbüro beauftragt werden. Bereits am 01.12.2021 soll in der nächsten Sitzung des Ausschusses für Sport, Freizeit und Kultur die finanzielle und zeitliche Planungen für die Umwandlung vorgestellt werden. Der Vorstand hat gegenüber Politik und Verwaltung deutlich gemacht, dass ein Umsetzungbeschluss in der letzten Stadtratssitzung Mitte Dezember 2021 unerlässlich ist, um ein zügiges Voranschreiten des Projektes sicherzustellen. Bei Vertretern des Stadtrates und der Verwaltung fand man hierzu nur Zustimmung.

Deutlich wurde auch: Eine Umwandlung in einen Rasenplatz kann aus zeitlichen Gründen nur mittels eines Rollrasens Abhilfe verschaffen. Ein Planungsbüro hatte Verein und Verwaltung im Vorfeld bereits mitgeteilt, dass eine Einsaat-Lösung einen Wachstumszeitraum von bis zu einem Jahr in Anspruch nehmen würde. Ein Rollrasen wäre jedoch bereits nach sechs bis acht Wochen bespielbar. Diesen Zeitfaktor hatte der Vorstand bereits in seiner dritten Stellungnahme deutlich gemacht.

Wenn alles glatt läuft, sollen die Bauarbeiten Mitte 2022 anlaufen. In den nächsten Wochen wird zunächst ein Gutachter eine Schadensaufnahme durchführen. Ziel ist es, die Kosten für die Umwandlung über ein Förderprogramm für flutgeschädigte Vereine zu finanzieren. Dies soll ermöglichen, die Rettung der Sportanlage ohne übermäßige Belastung des angeschlagenen Haushaltes der Kolpingstadt Kerpen zu finanzieren.

Den Beschluss im Wortlaut findet ihr am Ende des Beitrages.

Ziel: Nachhaltigkeit statt Aktionismus

Mit der Umwandlung in einen Rasenplatz geht die Spvg BBT einen neuen Weg. In den meisten Vereinen war es bisher üblich, bestehende Tennenplätze in Kunstrasenflächen umzuwandeln. Bereits 2018 hatte sich die Spvg BBT aus finanziellen und standortbezogenen Gründen gegen diesen Weg entschieden. Bedenken hatte die AG Kunstrasen und der Vorstand insbesondere wegen der zwingend erforderlichen Sanierung der Spielfläche nach zehn bis fünfzehn Jahren mit einem Kostenfaktor von min. EUR 150.000. Bereits damals stand fest, dass sich die Kolpingstadt Kerpen an diesen Kosten nicht würde beteiligen können. Um den Verein langfristig vor einem finanziellen Ruin zu bewahren, entschied man sich deshalb gegen den Bau eines Kunstrasenplatzes.

Bei den Überlegungen spielten auch Standortbedenken eine große Rolle. Durch den parallel zur Sportanlage verlaufenden Mühlenbach und die Nähe zur Erft, hat die Sportanlage seit vielen Jahren mit Untergrundwasser zu kämpfen. Ein Problem, dass für einen Kunstrasenplatz tödlich sein kann. Diese Bedenken wurden letztendlich durch die Hochwasserkatastrophe im Juli 2021 bestätigt. Ein Kunstrasenplatz wäre heute vollständig zerstört.

Heute ist klar: Am Standort an der Gymnicher Straße ist ein Kunstrasenplatz nicht vertretbar. Auch der Erftverband und der Rhein-Erft-Kreis haben signalisiert, dass ein Naturrasenplatz aus Hochwasserschutzgründen die sinnvollste und sicherste Variante, auch im Hinblick auf die anliegende Wohnbebauung ist, da ein Naturrasenplatz deutlich bessere Versickerungsmöglichkeiten als ein Tennen- oder Kunstrasenplatz bietet.

Auch aus Nachhaltigkeitsgesichtspunkten ist diese Entscheidung sinnvoll. Noch völlig unklar ist, inwiefern Restriktionen der Europäischen Union in Bezug auf den Einsatz von Plastikprodukten auch Amateurvereinen zum Problem werden. Die Spvg BBT setzt mit ihrer Entscheidung also auch ein erstes Zeichen in Richtung eines nachhaltig agierenden Fußballclubs.

Und eins ist uns allen klar: Fußball spielt sich immer noch am schönsten auf Rasen.

Was war bisher geschehen?

Durch die Hochwasserkatastrophe im Juli 2021 wurde der Tennenplatz schwer geschädigt. Auch das Clubheim ist seit diesen Tagen in großen Teilen unbenutzbar. Der Vorstand der Spvg BBT hat daraufhin die Initiative ergriffen: Statt mehr als EUR 120.000 in die Sanierung des Tennenplatzes zu investieren, schlug der Vorstand vor, eine Umwandlung des Tennenplatzes in einen Rasenplatz (Natur- oder Winterrasenplatz) zu prüfen.
Der Vorstand hat seinen Standpunkt in zwei Stellungnahmen deutlich gemacht. Daraufhin wurde in der Sitzung des Ausschusses für Sport, Freizeit und Kultur am 28.09.2021 die entsprechende Beschlussvorlage für die Stadtratssitzung einstimmig verabschiedet. Zuvor hatte Robert Romstedt, stellvertretend für den geschäftsführenden Vorstand, den Zustand der Sportanlage und die Standpunkte des Vereins nochmals den Ausschlussmitgliedern vor Augen geführt.